WAS DU ÜBER DEN HUNDEKAUF WISSEN MUSST.
Du kennst die Bedürfnisse eines Hundes, hast dich bei deinem Wohnkanton über die gesetzlichen, kantonal unterschiedlichen, Anforderungen an die Hundehaltung informiert und bist bereit, die nächsten 10 bis 15 Jahre viel Zeit für einen Hund aufzubringen? Dann kannst du dich entscheiden, wo du deinen Hund kaufen möchtest.

HUNDEINSERATE IM INTERNET.
Kaufe deinen Hund nicht online. Denn es gibt unzählige unseriöse Anzeigen und Inserate für Hunde im Internet, zum Beispiel auf Verkaufsplattformen und in den sozialen Medien. Ein grosser Teil dieser Inserate führt zum Kauf von Hunden aus illegalem Welpenhandel. Dieser Handel verursacht grosses Tierleid und bringt den Verkäuferinnen und Verkäufern hohe Gewinne ein. Oft werden die Welpen aus dem Kofferraum an Raststätten und belebten Parkplätzen im Ausland übergeben und dann von den neuen Besitzerinnen und Besitzern ohne Prüfung der Dokumente und ohne Verzollung illegal in die Schweiz gebracht. Es kommt auch vor, dass in der Schweiz wohnende Personen den Zwischenhandel übernehmen.
WAS SIND MÖGLICHE RISIKEN VOM HUNDEKAUF IM INTERNET?
Hunde, die über das Internet verkauft werden, stammen oft aus Massenproduktionen im Ausland. Sie sind häufig krank und können ein Leben lang tierärztliche Behandlung benötigen oder früh sterben. Es besteht ausserdem das Risiko, dass nicht korrekt geimpfte Hunde mit dem Tollwutvirus infiziert sind. Tollwut ist auf den Menschen übertragbar. Beim Ausbruch endet sie immer tödlich – auch für dich.
Manche Welpen sind so schlecht sozialisiert, dass sie ihr ganzes Leben lang ängstlich, aggressiv oder hyperaktiv sind, unter Trennungsangst leiden und beispielsweise ständig bellen oder jaulen. Besitzerinnen und Besitzer sind mit solch schwierigen Situationen oft überfordert und geben diese Hunde in einem Tierheim ab.
BESTEHT DAS RISIKO EINER TOLLWUT-INFEKTION?
Da die Herkunft dieser Hunde oft unbekannt ist, besteht das Risiko, einen mit Tollwut infizierten Hund zu kaufen. Tollwut ist vom Tier auf den Menschen übertragbar und verläuft ohne Behandlung immer tödlich.
WOHER STAMMEN DIE HUNDE, DIE IM INTERNET VERKAUFT WERDEN?
Neben dem Gesundheitsrisiko für Tier und Mensch gilt es auch zu bedenken, dass Welpen, welche von unseriösen Anbietern über das Internet angepriesen werden, meist aus Massenproduktionen stammen. Dort werden die Hunde unter schlechten Bedingungen produziert und – noch als von der Mutter abhängige Welpen – viel zu früh von ihren Müttern und Wurfgeschwistern getrennt, quer durch Europa transportiert und vielfach zu Billigpreisen angeboten und verkauft.
MIT WELCHEN TIERARZTKOSTEN IST ZU RECHNEN?
Durch die mangelnden Aufzuchtbedingungen und die langen Transporte sind viele Hunde bereits bei der Übergabe krank und stark geschwächt. Die neuen Besitzer müssen oft mit hohen Tierarztkosten rechnen und manchmal auch den frühen Tod der Welpen miterleben. Hunde, die diese Strapazen überleben, bleiben in der Regel lebenslang krankheitsanfällig.
WAS SIND MÖGLICHE VERHALTENSPROBLEME DER HUNDE?
Welpen aus Massenproduktionen und unseriösen Zuchten werden meist ungenügend sozialisiert. Das kann dazu führen, dass sie ihr ganzes Leben lang ängstlich, aggressiv oder hyperaktiv sind, unter Trennungsangst leiden und beispielsweise ständig bellen oder jaulen. Weil die Besitzerinnen und Besitzer mit dieser schwierigen Situation oft überfordert sind, werden einige Hunde später eingeschläfert oder im Tierheim abgegeben.

EIN HUND AUS DEM TIERHEIM.
In Schweizer Tierheimen warten viele Hunde auf ein liebevolles Zuhause. Verantwortungsvolle Hundehaltende entscheiden sich oft für einen Hund aus dem Tierheim, obwohl es manchmal etwas Geduld braucht, das passende Tier zu finden.
Die gut organisierten Tierheime legen grossen Wert auf eine sorgfältige Auswahl, Vermittlung und Begleitung, um sicherzustellen, dass Hund und Mensch gut zueinander passen. Es ist wichtig, sich für diesen Prozess genügend Zeit zu nehmen. Das bringt Vorteile: Du lernst deinen neuen Begleiter langsam kennen, kannst mit ihm Probespaziergänge machen oder ihn für kurze Zeit mit nach Hause nehmen. Zudem wirst du fachlich gut beraten und erhältst einen meist kastrierten, tierärztlich untersuchten Hund, der korrekt geimpft und entwurmt wurde. Sollte die Eingewöhnung oder das Handling am neuen Ort nicht funktionieren, wird im Schutzvertrag vereinbart, dass der Hund wieder zurückgenommen wird. Auf der Internetplattform adopt-a-pet.ch kannst du dir die Hunde in den Tierheimen vorab von zu Hause aus anschauen.

RASSEHUNDE AUS SERIÖSER ZUCHT.
Wenn du dich für einen Rassehund entscheidest, ist es ratsam, mehrere Hundezuchten zu besuchen und die Aufzuchtbedingungen zu vergleichen.
In der Schweiz gibt es zwei Labels für kontrollierte Hundezuchten: das goldene Gütesiegel der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) und das Certodog-Züchterlabel. Diese Organisationen kontrollieren und zertifizieren Zuchtstätten, die Welpen fachgerecht und seriös aufziehen. Achte darauf, dass Welpen erst mit 10 bis 12 Wochen von ihrer Mutter und den Geschwistern getrennt werden. Die Abgabe von Welpen unter 56 Tagen ist laut Tierschutzgesetz in der Schweiz verboten und deutet auf unseriöse Züchter hin.

HUNDE AUS DEM AUSLAND.
Fast jeder zweite Hund in der Schweiz stammt mittlerweile aus dem Ausland. Solange diese Hunde aus seriösen Zuchten oder Tierheimen kommen, spricht nichts dagegen. Es ist jedoch wichtig, die Herkunft und Geburtsstätte des Hundes genau zu kennen. Die Übergabe sollte immer bei der Züchterin oder dem Züchter zu Hause und niemals auf einem Parkplatz oder an einer Autobahnraststätte erfolgen. Auslandshunde können zusätzliche Gesundheitsrisiken bergen, wie Tollwut oder durch Insekten übertragene Krankheiten. Informiere dich vor Ort, ob der Hund gesund ist, und beachte die gesetzlichen Vorschriften für den Import. Hunde mit kupierten Ruten oder Ohren dürfen nicht in die Schweiz eingeführt werden.
DER RICHTIGE RASSEHUND.
Ein Vorteil von Rassehunden ist, dass ihre Wesenszüge weitgehend bekannt sind. Allerdings sollte die Wahl nicht allein nach dem Aussehen getroffen werden. Rassehunde wurden für spezifische Aufgaben gezüchtet, wie das Hüten von Viehherden oder die Jagd. Beispielsweise sind Australian Shepherds wunderschöne Hunde, aber sie benötigen viel Beschäftigung und können mit einem reinen Familienleben unterfordert sein. Das Gleiche gilt für viele Jagdhunderassen, die möglicherweise nie ohne Leine laufen können. Wähle eine Rasse, die zu deinem Lebensstil passt, und informiere dich über mögliche Erbkrankheiten. Vermeide extreme Züchtungen, die gesundheitliche Probleme verursachen können, wie Zwerghunde unter 1500 Gramm oder extreme Kurzköpfigkeit.


GESETZLICHE VORSCHRIFTEN.
Informiere dich über die gesetzlichen Bestimmungen in deinem Kanton, bevor du einen Hund kaufst. Die Hundehaltung in der Schweiz ist streng reglementiert. Die Vorgaben variieren je nach Kanton. Einige Rassen und Rassetypen sind in bestimmten Kantonen verboten und teilweise sind Hundeerziehungskurse obligatorisch. Die schweizerische Tierschutzgesetzgebung legt die Mindestanforderungen für die Haltung und den Umgang mit Hunden fest, einschliesslich Vorschriften zu Sozialkontakten, Bewegung und Unterbringung. Bestimmte Erziehungshilfen, die dem Hund Schmerzen zufügen, sind in der Schweiz strikt verboten.
FOLGENDE DIESER MITTEL SIND IN DER SCHWEIZ STRIKT VERBOTEN:
ERZIEHUNGSHALSBÄNDER, DIE MIT ELEKTRISCHEN REIZEN, DUFTSTOFFEN ODER DRUCKLUFT FUNKTIONIEREN
(NUR MIT KANTONALER BEWILLIGUNG).
STACHELHALSBÄNDER.
ZUGHALSBÄNDER OHNE STOPP.