Auf Inserateplattformen häufen sich die Angebote von Tierhilfeorganisationen und Auffangstationen mit Bildern und Geschichten armer, vernachlässigter Hunde, die auf einen schönen Lebensplatz warten. Es ist aber auch bei diesen Angeboten Vorsicht geboten. Einige Organisationen haben sicher das Tierwohl im Fokus und wollen helfen. Leider betreiben viele dieser Organisationen einen lukrativen Hundehandel und haben nicht das Wohl der Tiere im Sinn, sondern nur den Gewinn. Wenn Sie einen seriösen Anbieter gefunden haben, ist es aber gerade bei diesen Hunden, welche meist im Ausland als Strassenhunde gelebt haben, mit einem neuen Platz noch nicht getan.

Die vermittelten Hunde haben oft eine unbekannte Vergangenheit und Herkunft. Je nachdem, wie lange sie schon herrenlos als Streuner gelebt haben, können sie sich vielfach nur schwer an ein neues, weniger freies Leben gewöhnen, was eine gut gemeinte Adoption schwer belasten kann. Nebst möglichen Verhaltensproblemen können diese Hunde an Krankheiten und nicht verarbeiteten Traumata und Ängsten leiden. Daher ist mit einem erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand zu rechnen. Wegen der schlechten Erfahrungen, welche diese Hunde in ihrem Leben als Strassenhunde häufig mit Menschen machen mussten, sind sie in der ungewohnten neuen Umgebung oft sehr ängstlich und gestresst. Dies kann zu aggressivem Verhalten gegen Menschen und gegen andere Hunde führen. Nicht selten landen Auslandshunde nach erfolglosen kostspieligen Therapien in unseren Tierheimen und können danach nur schwer oder gar nicht mehr weitervermittelt werden.

Auch der lange Transport ist für die Hunde belastend. Häufig werden die für Adoptionen vorgesehenen Hunde im grenznahen Ausland übergeben und anschliessend vielfach ohne Anmeldung beim Zoll importiert. Diese Vorgehensweise bei einer Tiervermittlung ist nicht seriös und aus Tierschutzgründen abzulehnen. Wichtig ist auch hier, eine gut und seriös arbeitende Organisation auszuwählen, welche für die zur Adoption stehenden Hunde sorgt sowie für einen korrekten Transport, einen korrekten Grenzübertritt und um die gezielte Vermittlung und Auswahl der Adoptiveltern besorgt ist. Eine solche Organisation zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie vor Ort im Ausland nachweislich tierschützerisch aktiv ist. Dazu gehören in erster Linie die gute Unterbringung und Pflege der Hunde sowie Kastrations- und Informationsaktionen, um die Bevölkerung bei der Verringerung des Hundeelendes vor Ort zu unterstützen.

  • Achtung – von Findeltieren aus Tollwutrisikoländern sollten Sie unbedingt die Finger lassen!

Auch wenn Sie in den Ferien einem Tier begegnen, das Sie am liebsten mit nach Hause nehmen möchten: So einfach ist es nicht. Auch diese Hunde können vorbelastet sein und erfüllen die Einfuhrbedingungen meist nicht. Um in die Schweiz einreisen zu dürfen, benötigt jeder Hund mindestens einen Heimtierausweis, eine Kennzeichnung (Mikrochip) und eine gültige Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage vor der Ausreise verabreicht).